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Naturpark Hüttener Berge

Rendsburg, 2008, www.kolonistenhof.de

Leistung: Einführungs-, Wand- und Objekttexte sowie Hörtexte für Erwachsene und Kinder. Themen: Landschaftsentstehung von der Eiszeit bis zur Gegenwart, charakteristische Lebensräume und Arten.

Leseproben:

Ameisen – winzige Giganten

Bereichstext: Lebensraum Wald.

Es gibt sie auf der ganzen Welt und sie machen deutlich:

Nicht die Größe ist entscheidend, sondern die beste Anpassung an den Lebensraum. Und da brechen Ameisen nach menschlichen Maßstäben einige Rekorde.

Fossile Funde belegen, dass es Ameisen bereits vor 60 Millionen gab – der Mensch hingegen kam erst 59. 750. 000 Jahre später dazu!

Könnte ein Mensch, was die Ameise kann, dann könnte er mühelos einen Kleinwagen stemmen und bis zu 200 Kilometer in der Stunde laufen. Ameisen sind die langlebigsten Insekten. Eine Ameisenkönigin kann bis zu 29 Jahre alt werden!

© Renée Püthe-Siegert

„Ich bin steinalt…

Hörtext für Kinder: Reisebericht eines Findlings

…und hab’ jede Menge mitgemacht. Tief unter der Erde bin ich entstanden und das dauerte ziemlich lange – ihr Menschen würdet sagen: viele Millionen Jahre. Ich war auch nicht immer ein einzelner Stein. Im Boden gehörte ich zu einer dicken Steinschicht. Die wurde vor ewigen Steinzeiten so stark von allen Seiten zusammengedrückt, dass sie aus der Erde brach und wie ein abgebrochenes Stück Holz aus ihr herausragte. So war ich schließlich Teil eines Felsens mitten in Schweden geworden.

Um mich herum war es sehr grün. Ich habe die ersten Lebewesen aus dem Wasser kommen sehen. Und später sogar Dinosaurier. Die sind dann aber wieder verschwunden und kamen nie wieder. Die Winter wurden während der nächsten tausend Jahre immer länger. Und irgendwann hörte es gar nicht mehr auf kalt zu sein. Es schneite und schneite – beinahe ununterbrochen. Der neugefallene Schnee drückte den alten zu immer festerem Eis zusammen. Und weil es über ein paar tausend Jahre ständig schneite, wurde aus der Eisschicht bald ein riesiger Eisberg – 3.000 Meter hoch! Der war so schwer, dass er eines Tages von seinem festen Untergrund abrutschte.

Damit begann seine Reise als Gletscher und bald auch meine. Denn alles, was auf seinem Weg Richtung Süden lag, riss der Gletscher mit sich fort. So brach er mich aus dem großen Felsen und ich rollte in Eis verpackt von Schweden bis in die Hüttener Berge. Hier endete unsere gemeinsame Reise. Es wurde wärmer und das Eis begann zu schmelzen.

Als nach ein paar tausend Jahren dann endlich das ganze Eis abgetaut war, sah ich auch all die anderen, die mitgereist waren: Viele Findlinge – so wie ich einer bin – waren darunter, aber auch Lehm und Sand, Kiesel, Geröll und ganz viele andere Steine. Die liegen da heute immer noch überall herum. Mich haben die Menschen in diese Ausstellung gebracht, damit ich euch von unserer Reise erzählen kann.“

© Renée Püthe-Siegert